Legenden der Magierkriege war ein DSA-Computerspieleprojekt, welches von der Größe her hätte an den Erfolg der Nordlandtrilogie anknüpfen können. Bedauerlicherweise wurden die Arbeiten von den Larian Studios im Jahr 2000 eingestellt. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und komplex. Auf der Wiki Aventurica kann man die Gründe des Scheiterns in weiten Teilen ziemlich gut nachvollziehen, weswegen ich dies hier ausspare.
Legenden der Magierkriege, auch unter dem Kürzel LMK bekannt geworden, hätte wie der Name sagt zur Zeit der Magierkriege spielen sollen. Schauplatz wäre die Insel Rulat gewesen, die von einer mysteriösen Krankheit verheert wird. Drei Helden müssen sich anschicken, das Rätsel der Krankheit auf Rulat lösen. Im Folgenden findet sich der Teaser Text von Attic, unter deren Lizenz Larian damals das Spiel produziert hatte.
„Die Insel Rulat, 400 Jahre in der Vergangenheit, zur Zeit der Magierkriege. Die Insel wird von einer mysteriösen Krankheit heimgesucht, welche auch den Boden unfruchtbar macht. Dies führt zum Tode fast der gesamten Tierwelt und schwächt die Bevölkerung von Rulat in großem Maße. Noch mehr schwächt der Hunger die Bevölkerung und das Sterben beginnt. Angesichts dieses Desasters sendet der Herzog von Rulat alle Schiffe, die er aufzubieten in der Lage ist, zum Festland, beladen mit all seinem Besitz, um Nahrung zu erstehen. Jedoch schon kurz nachdem die Schiffe ausgelaufen sind, bricht ein furchtbarer Sturm los und die meisten Schiffe sinken. Nur einigen wenigen Kapitänen gelingt es, das Festland zu erreichen und von eben diesen erfährt eine Gruppe von drei Abenteurern von den seltsamen Vorgängen auf Rulat. Den Dreien, eine junge Elfe, ein junger Ritter und ein mysteriöser Magier gelüstet es nach Abenteuern und so setzen sie die Segel nach Rulat. Sie werden aber ebenso vom Sturm überrascht, als sie bereits die Küste von Rulat vor Augen haben. Ihr Schiff wird schwer beschädigt und sinkt. Dem Magier und dem Ritter gelingt es mit letzter Not das Ufer zu erreichen, aber die Elfe schafft es nicht mehr und stirbt auf seltsame Weise.“
Der deutsche Titel des Spiels geht auf die Idee von Stefan Blanck zurück. Hinter der Abkürzung LMK, die vor der Namensgebung da war, verbirgt sich nämlich das eigentliche Vorhaben von Larian, das Spiel The Lady, the Mage and the Knight zu nennen, abgeleitet von den drei Protagonisten des Spiels – einer Elfe, einem Magier und einem Krieger. Der Grund ist, dass LMK erst im Verlauf seiner Entwicklung zu einem DSA-Projekt wurde. Das erklärt auch, warum manche angedachte Kreaturen des Spiels nicht konsequent dem Universum von Das Schwarze Auge entliehen scheinen. Auch dies wollte man mit der Verortung des Spiels in die Zeit Magierkriege etwas heilen.
Einer der wichtigsten Leute bei Larian war der Grafiker Marian Arnold. Auf seinen Designs beruhte maßgeblich das Look and Feel der Sachen, die damals für das Spiel fertig wurden. Neben vielen Digitalen Artworks hatte Marian in der Frühphase von LMK auch eine ganze Reihe von tollen Characterstudien erstellt. Auf ihn geht eine ganze Reihe von Charakteren bzw. Kreaturen zurück, darunter Orks und Dämonen, aber natürlich auch die namensgebenden Helden („Knight“ und „Mage“). Einen Ausschnitt aus seinen Arbeiten habe ich hier in diesem Beitrag hochgeladen, damit man einen Eindruck von dem Nukleus des Spiels erhalten kann.
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