In der unscheinbaren Mappe mit der Aufschrift Endera verbirgt sich für den Myranor-Fan ein wahrer Schatz – bestehend aus stapelweise historischem Material zur Güldenland-Box. Es handelt sich um ein umfangreiches Konvolut aus Konzepten, Skizzen, Workshop-Protokollen und Ähnlichem aus der Entwicklungszeit des neuen Kontinentes westlich von Aventurien.
Lange vor der finalen Veröffentlichung der uns wohlbekannten Güldenland-Box im Jahr 2000 fanden in der Redaktion die Gedankenspiele und „Brainstormings“ zu dem sagenumwobenen Kontinent jenseits des Meeres der Sieben Winde statt. Im Laufe der Monate und Jahre entstand hierbei ein beachtlicher kreativer Output. Einiges davon fand seinen Eingang in die spätere Box, anderes wurde zu den Akten gelegt und manches durchlief noch einen umfangreicheren Reifeprozess. Beispielhaft mag hierfür die Bezeichnung des Güldenlandes selbst sein, welches in einem ersten Entwicklungsstadium zunächst noch Endera – und erst später Myranor – genannt wurde.
Ein spannendes Artefakt aus der Sammlung ist gewiss Thomas Römers „Güldenland-Wunschzettel“, der eine kleine Leitlinie für den nachfolgenden kreativen Entstehungsprozess bildet. Wie man sehen kann, sind einige frühe Design-Vorgaben bzw. –Anregungen tatsächlich auch derische Realität geworden: MagoTechnologie, ein lebendiger Luftraum und der gleich zu Anfang genannte „Sense of Wonder“.
Vom Groben zum Feinen ging es dann auch irgendwann einmal darum, den verschlagworteten Kontinent mit Leben zu füllen und neben vielem anderen wurde so auch festgelegt, welche Völkchen sich auf Myranor tummeln durften. Einen Eindruck hiervon vermittelt die Abbildung der kleinen Völkerkunde auf einem der unten Bilder. Hier lesen sich dann einige Namen, die auch später tatsächlich auf Myranor auftauchen sollten: Shakagra, Necker, usw.
Vor Beginn der Arbeit am Güldenland hat man sich auch schon früh über eine sinnvolle Abgrenzung von Myranor zu Aventurien Gedanken gemacht wie man an dem Protokoll-Auszug sehen kann. Als Maßnahme liest sich da z. B., dass es weiterhin nur eine Redaktion geben solle, Aventurien in „Bewahrung des alten Stils“ weitergeführt werden, etc.
Ein schönes Zeugnis des Entstehungsprozesses sind eine Reihe von handgezeichneten Myranor-Karten von Thomas Römer, die den Kontinent – bzw. dessen Konturen und Inhalte – in verschiedenen Entwicklungsstadien zeigen.
Die Bilder in diesem Beitrag geben nur einen kleinen Eindruck von der Masse an Material zum Güldenland bzw. Myranor, über welches sich man sich gewiss Stunden auslassen könnte.