Als Richard Garfield mit dem genialen Magic the Gathering 1993 praktisch das Genre des (modernen) Trading Card Games begründet hatte (oder neu erfunden: ganz nach Perspektive), dauerte es nicht lange bis eine ganze Reihe anderer Publisher ebenfalls in diesen neuen, lukrativen Markt drängte. Alle großen Namen der damaligen Fantasy- und Science Fiction-Branche versuchten konsequenterweise mit mehr oder minder innovativen „Nachahmern“ (wie eben auch Dark Force) sich ihr Stück vom neuen Kuchen zu sichern.
Viele der damals erschienenen Kartenspiele – von Star Trek bis Star Wars und von Mittelerde bis zur World of Darkness – sind mittlerweile Geschichte. So auch das Kartenspiel Dark Force, mit welchem Schmidt Spiele seinerzeit versuchte, vom allgemeinen Trading Card Game-Boom zu profitieren.
Ein langes Leben war Dark Force alles in allem nicht beschieden. Das Abenteuer Trading Card Games war für Schmidt Spiele so gesehen also nur von kurzer Dauer. Über die Gründe für das schnelle Verschwinden muss man sich an dieser Stelle glaube ich nicht groß auslassen. Man kann es glaube ich, wer Dark Force noch kennt, dabei belassen, dass es gute waren. Dankbar sein darf man Dark Force aber zumindest dafür, dass ich diesem Spiel immerhin zwei schöne Hinterlassenschaften für das DSA-Museum zu verdanken habe.
Eine dieser Hinterlassenschaften ist der wie ich finde geniale Testdruck der „Legionäre“. Die Karte gelangte zwar meines Kenntnisstandes nach nicht in den Handel, jedoch wurden ein paar Testdrucke produziert, um sich einem gewünschten Druckergebnis für die Dark Force-Karten sukzessive anzunähern. Für genial halte ich die „Legionäre“ natürlich nicht aufgrund ihres spielerischen Wertes, sondern wie sich jeder denken kann, aufgrund ihres humorvollen Motivs, welches wirklich zum Schmunzeln einlädt.
Eine andere kuriose Karte – neben dem Legionäre-Testdruck – ist im Übrigen der sagenumwobene „Dämonenfürst“. Was sich hinter dieser Karte verbirgt, wäre einmal eine Geschichte für einen anderen – deutlich umfassenderen – Beitrag. Wer hierzu selbst noch Wissen beitragen kann, der ist herzlich eingeladen, zum Kontaktformular zu greifen. Ich freue mich.