Burg des Schreckens Messe-Display

Wenn man nicht schon das Brettspiel Burg des Schreckens selbst als kurios empfindet, dann spätestens dieses Display, auf dem die Burg des Schreckens seinerzeit auf der Essener Spielemesse ausgestellt und demonstriert wurde. Um dem Brettspiel nämlich eine imposantere und stimmungsvollere Bühne zu geben, wurde dieses – überraschenderweise recht stabile – Pappkonstrukt als überdimensionierter Untersetzer (ca. 1 Meter x 55 cm x 7 cm) verwendet. Auf die Stelle mit der weißen Fläche passte genau das Spielbrett, das gedruckte Mauerwerk drumherum sollte „irgendwas mit Burg“ suggerieren. So hat man sich das damals zumindest gedacht – und wie man sieht tatsächlich auch umgesetzt.

Von diesen „irgendwas mit Burg“-Displays wurden zu Demo Zwecken ein paar für die damalige Spielemesse produziert. So ganz un-nachhaltig wurden diese allerdings nach der Messe leider alle – bis auf dieses hier – in einen Container entsorgt. Es ist vielleicht nicht nur die Seltenheit und Kuriosität, warum ich dieses „Ding“ auf seltsame Art und Weise klasse finde, sondern möglicherweise auch dessen besondere Groteskheit.

Grotesk und kurios war am Ende wohl alles um die „Burg des Schreckens“ (an die wenigen echten Fans: „no offense met!“), im Besonderen leider auch das Spiel selbst. Auf mich als junger Bub machte das Spiel mit seinen Aufbauten damals zwar grundsätzlich mächtig Eindruck, aber auch mit meiner kindlichen Naivität schnallte ich recht schnell, dass die Requisiten dieses HeroQuest Me-too-Produkts nur ein schlechter Abklatsch waren. Ebenso verquast war leider auch das Spielprinzip – keine Frage, spielbar war das Ganze, allerdings so dermaßen unbalanciert und unausgegoren, dass man schnell die Lust verlor und lieber zum „Original“ HeroQuest griff. Oder eben additiv zum Science Fiction Pendant StarQuest, welches ich auch bis zur Besinnungslosigkeit gespielt hatte. Aus Marketing Sicht waren die beiden Quest-Spiele übrigens sicherlich ebenfalls ein voller Erfolg – denn wie es bei vielen anderen auch der Fall war, ebneten diese Brettspiele mir den Weg zu anderen „erwachseneren“ Games Workshop Produkten (und machten mich zum langjährigen und ausgabefreudigen Konsumenten).

Im Hinblick auf die „Burg des Schreckens“ kann ich mir leider niemanden vorstellen, der so begeistert war, dass er danach unbedingt Das Schwarze Auge spielen wollte. Tja, und wenn es diese Begeisterten wirklich gegeben hat, werden sie kaum Erfüllung in Das Schwarze Auge gefunden haben, denn Die Burg des Schreckens hat mit DSA außer dem Markennamen so viel zu tun, wie Seegurken mit Eistanzen. Für diejenigen, die das Brettspiel nicht kennen, lasse ich zum Ausklang anstelle großer Erläuterungen den vollkommen abstrusen Klappentext (und ja, so haarstäubend ist auch die Story) des Brettspiels für sich sprechen und wirken:

Viele Jahre lang stürzte Nemesis der Kobrainer, das Land in tiefe Finsterniss. Er sandte Horden schrecklicher Wesen und Untoter aus, die das Reich mit Verwüstung und Grauen heimsuchten.

Die Herscher des alten Reiches schickten immer wieder Kämpfer aus, um Nemesis zu vernichten. Doch keiner kehrte zurück. Die vier besten unter ihnen sind die letzte Hoffnung des Reiches. Sie werden entscheiden, ob der Herrschaft des Nemesis ein Ende bereitet wird, oder ob das Reich für immer in der Finsternis versinkt…

die letzte Schlacht beginnt!

Die Burg des Schreckens Messe Display – Seitliche Ansicht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert