Jedes Museum hat an seinem zentralen Ort ein Schaustück von besonderer Bedeutung, sei es einen prächtigen Blickfang oder ein weitgerühmtes Kleinod. Es handelt sich meist um Exponate, vor denen Besucher andächtig stehen bleiben oder diese aufmerksam umrunden. Einen solchen Platz nimmt für mich persönlich im DSA-Museum diese Ausgabe der Historia Aventurica ein.
Die hier dargestellte Sonderausgabe der Historia Aventurica ist einmalig, sowohl in ihrer Aufmachung als auch in ihrer Auflage. Im Gegensatz zu der regulären limitierten Edition in Höhe von 300 Exemplaren handelt es sich nämlich bei dieser „limited edition“ um ein reines Einzelstück. Inhaltlich identisch mit den anderen beiden Versionen ist diese Individualanfertigung aber in hochwertiges und festes Echtleder eingeschlagen. Beschriftungen, Titel und Symbole sind in das Leder hinein geprägt und verleihen dem Buch zusammen mit der rustikalen Oberfläche des Leders eine schöne Haptik. Abgerundet wird das stimmige Gesamtbild dieser Historia mit Zier-Ecken aus Metall.
Wenn ich oben schreibe, dass das Buch inhaltlich identisch mit den anderen Versionen ist, trifft dies nur näherungsweise zu, denn was diese Sonderausgabe von den anderen auch unterscheidet, ist ein individuell gestaltetes Vorblatt (vgl. Abb. unten). Dieses verrät auch Herkunft und Hintergrund des Buches, zum dem im Folgenden mehr zu erfahren sein wird.
Museen haben – um bei dem Bild des Museums zu bleiben – häufig Mäzene, die mit der Stiftung von Exponaten den Museumsbetrieb erweitern und bereichern. Auf eine solche Stiftung ist auch dieses Buch zurückzuführen, welches von Ulisses Spiele als freundlichem Förderer eigens für dieses DSA-Museum erdacht und erschaffen wurde. Es handelt sich um ein in jeder Hinsicht einmaliges Geschenk von Ulisses an dieses DSA-Museum.
Den mit einem gedachten Schmunzeln versehenen, schmeichelhaften Worten nach ist das Buch dem „Hochmeister der gelehrsamen Stube“ gewidmet. Mich freuen diese Worte nicht nur, weil sie Motto und Thema des Museums stilgerecht aufgreifen, sondern dem, was sich hier auf der Seite befindet, eine Bedeutung beimessen. Tatsächlich bedurfte es vor meinem Workshop auf der RPC und der „Eröffnung des Museums“ vieler ermutigender Worte, da ich von Zweifeln geplagt war, ob denn die Vorstellung solcher tiefnerdiger Trivialitäten und obskurer Unnützigkeiten mehr Interessenten anzieht als eine Telefonbuch-Lesung. Offenbar ist dem so.
Nicht ohne die argwöhnische Suche nach dem Haken an der Sache bin ich ohnehin heute noch immer überrascht über den bislang freundlichen Zuspruch, der sich meist in staunendem Kopfschütteln und anerkennendem bzw. positiv gemeintem „bekloppt“-finden dieser Mission hier äußert. Womit ich insbesondere nicht gerechnet hätte, ist der Wunsch mancher, durch nette Verkäufe (oder gar Schenkungen) sogar einen Beitrag zum DSA-Museum leisten zu wollen. Das wird dann meist begleitet von einem „Irgendwie hatte ich einfach das Gefühl, dass du das einfach bekommen musstest!“. Es mag vielleicht auch das große Herz sein, das Menschen für solch liebenswerte Kautzigkeiten haben. Und so in etwa hatte sich auch Markus von Ulisses geäußert, als er mir dieses Buch überreicht hatte: „Sowas wie dieses Buch gehört einfach da hinein. Wir hatten einfach Lust darauf!“.
Genau passend ist dieses Buch natürlich auch insbesondere mit Blick auf den Zweck dieser Seite, die nicht zuletzt auch ein Stück weit Pflege und Hochhalten der DSA-Geschichte ist. Nichts anderes als ein „Geschichts-Buch“ wäre hier stimmig gewesen. In meiner persönlichen DSA-Geschichte (1990 hört sich mittlerweile verdammt alt an…) – um bei dem Begriff Geschichte zu bleiben – markiert das Buch aus Sammler-Perspektive den unbestrittenen Höhepunkt – wodurch natürlich dem Buche auf dieser Seite auch nichts anderes als der erste Platz gebührt.
Nicht nur bin ich Ulisses Spiele für ein solch fantastisches und noch dazu offizielles Unikat unglaublich dankbar, sondern auch für den unbezahlbaren Moment bei der Übergabe. Denn als ich nichts Böses ahnend in Waldems zu Gast war, ahnte ich nicht im Geringsten, dass und was mir Markus in die Hand drücken würde. Ich vermute, mein Gesicht muss ausgesehen haben, wie das, was man von Menschen aus Frühabendfernsehsendungen kennt, die von einem Kamerateam an der Tür mit der Erfüllung eines ihrer größten Wünsche überrascht werden. Demgemäß geht nicht nur ein schönes Buch in das Museum ein, sondern mit ihm auch ein Bündel schöner Erinnerungen.
Wirklich ein schönes Stück und eine außerordentlich nette Geste seitens Ulisses. Schade, dass die wunderbare Aufmachung nicht mit der Qualität des Inhalts korreliert.
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